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18.02.2022

Warum sind die Strompreise in Europa so unterschiedlich?

Der Strompreis in Europa hängt von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab, einschließlich der geopolitischen Lage, des nationalen Energiemixes, der Steuern und Netzkosten sowie der Umweltschutzkosten. Die Preise für Energiebeschaffung und Versorgung [Netzentgelte] blieben in den letzten 10 Jahren im europäischen Schnitt stabil. Sie veränderten sich kaum von 12,8 Cent pro kWh in 2011 auf aktuell 12,7 Cent. Doch der Steueranteil kletterte stetig, von 32% im Jahr 2011 auf 42% im Jahr 2020. 

Strompreise Europa: So hoch sind Steuern und Abgaben 

Den größten innereuropäischen Unterschied verursachen Steuern und Abgaben. Im EU-Durchschnitt liegt dieser Anteil bei 39,4%. Doch die Werte variieren von Land zu Land und sind mit 64% in Dänemark am höchsten. In Deutschland, wo die staatlich veranlassten Preisbestandteile ebenfalls mehr als die Hälfte [51%] des Preises ausmachen, ist mit 20,4 % die EEG-Umlage enthalten, die den Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglicht. Die niedrigsten Steuern und Abgaben werden mit minus 5% in den Niederlanden gezahlt. Ja das ist ein negativer Wert. Die Niederlande gewähren eine Rückerstattung (Zuschuss) und weisen daher einen negativen Anteil anderer Steuern und Abgaben in diesem Jahr aus. Die Regierungverlagert damit die Steuerlast von privaten Haushalten auf Nicht-Haushalte.
Ebenfalls am anderen Ende der Abgaben-Skala steht Malta, das mit 6,3% auch nur einen sehr niedrigen Steueraufschlag zahlt.

Der durchschnittliche Satz für die Mehrwertsteuer in der EU beträgt 15,5 % und reicht von 4,8 % in Malta bis 21,3 % in Ungarn.

Der Strompreis ohne Steuern, d. h. der Anteil für Energie, Vertrieb und Netzkosten, stieg bis 2013 etwas stärker als die Gesamtinflationsrate. Er lag 2013 bei 13,38 Cent pro kWh lag. Von 2014 bis 2021 blieb der Kostenblock relativ stabil und lag im ersten Semester 2021 bei 13,29 Euro pro kWh. Die Steuern auf den Strompreis in EU haben sich in den letzten 13 Jahren um 8,8 Prozentpunkte erhöht. Sie sind von 31,2 % im ersten Halbjahr 2008 auf 39,4 % im ersten Halbjahr 2021 gestiegen.

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